Bin im Garten 2016

gut gerutscht?

Alles neu macht der . . . 1. Januar!

 

 

Hallo, da bin ich wieder, und zwar mit einem nigelnagelneuen Namen für meine Garten-Website: Garten mit Aussicht (www.gartenmitaussicht.ch)! Und zum Jahresbeginn gibt es auch noch eine schöne Panorama-Aussicht von heute. Andrerorts war es nach der Regennacht - die erste seit "Menschengedenken" - vermutlich betongrau mit einer Hochnebeldecke. Hier hatten wir erst freie Sicht auf den See und den Himmel, nachmittags kamen die Wolken herein und bildeten ein Nebelmeer mit sehr hohen Flutwellen, welche dann und wann alles "überschwemmten". . .

die Ersten

Prima! Das Jahr fängt ja gut an!

 

 

Die Primel wurde ihrem Namen mehr als gerecht und war tatsächlich die erste, sie blüht bei diesem milden Wetter schon seit einigen Tagen. Aber da streckt doch noch jemand den Kopf aus der Erde . . .

Kein Schnee? gut, dann ist meine Zeit gekommen...

Auf eine Christrose

 

Am 26. Januar 1842 erschien im "Morgenblatt für gebildete Leser" das Gedicht von Eduard Mörike: "Auf eine Christblume", in welchem er die Christrose (Helleborus niger) beschrieb, welche er auf einem Friedhofsgrab gesehen hatte. Vorhin habe ich entdeckt, dass die rosafarbene Christrose ein Köpfchen aus der Erde streckt. Hübsch, nicht? Christrosen sind winterfest, denen tut auch einen harter Frost nichts. Aber bei uns blühen sie üblicherweise ab Mitte März oder später, nämlich dann, wenn der Schnee den Boden wieder freigegeben hat.

 

Wie das geübte Auge erkennen mag, liegt bei uns überall Laub und Nadeln herum. Erstens haben wir als Schutz für die Wurzeln der Pflanzen recht viel Laub, das wir andernorts zusammenrechen durften, dort deponiert, andrerseits würden wir unseren Garten nie aufräumen im Herbst oder Winter oder Frühfrühling. Denn irgendwo überwintern nicht nur Igel, sondern auch die Eier/Larven von Insekten und Spinnen. Bei uns wird erst ein leichter Frühlingsputz gemacht, wenn es bereits wieder richtig Frühling geworden ist und die Tierchen sich schon rege bewegen. Die hier überwinternden Vögel wie Amseln, alle Arten von Meisen, Rotkehlchen, Rotschwänze, welche wir mit einen Vogelbad und Vogelfutter angelockt haben, lieben dieses kleine Chaos offensichtlich auch: sie suchen liebend gern unter dem Laub nach Käfern und ähnlichem. Nur den Gimpel lässt das alles kalt, denn er ist ein Kernbeisser, der sich am liebsten mit ungeschälten Sonnenblumenkernen beschäftigt und diese in aller Seelenruhe im Schnabel so lange dreht und wendet, bis er deren harte Schale geknackt hat.

Winter oder nicht winter ist hier die Frage

Newsticker

 

Langsam versinkt der Garten unter dem Schnee. Die Kälte - für das Wochenende sind bei uns Temperaturen von -10°C angesagt - hat nach dem milden und sonnigen Dezember nun das ganze Land fest im Griff. Weitere Schneefälle sind verhergesagt.

Restistent!

Blattläuse im Februar!

(6. Feb. 16)

 

Mit Schnee war ja bis jetzt nicht viel los diesen Winter. Dafür blühen jetzt die weissen Christrosen (Helleborus niger) wunderbar!

 

Aber der milde Winter bringt nicht nur Positives: gerade habe ich einige immergrüne Topfpflanzen mit Blattläusen entdeckt, und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Hart im Nehmen sind diese Blattläuse. Und da es Winter ist, kann ich leider nicht auf Nützlinge hoffen. Trotz des warmen Wetters sind kaum Insekten zu sehen. Abgesehen von ein paar halblebendigen Stubenfliegen.

Endlich wieder 'mal einen Eintrag!

Die Farben sind zurück!

18. März 2016

 

Für diese Krokusse ist es bereits "der zweite Frühling" - sie wurden nämlich dick eingeschneit, nachdem sie es gewagt hatten, bereits im Februar ihre Köpfe aus der Erde zu strecken. Endlich scheinen die Spätwintertage vorüber zu sein, der kalte Wind hat auch abgeflaut. Es riecht wunderbr nach Frühling draussen. Nur der Garten sieht halt nach wie vor sehr trist aus, das Gewicht des Schnees, auch wenn es diesen Winter spät kam und nicht so gross war, drückt einfach alles zusammen. Und nimmt dem Boden  jegliche Farbe. Dieses Grau-Braun - tja, ich weiss nicht, es ist sicherlich nicht meine Lieblingsfarbe. Aber da "der Frühling sein blaues Band nun wieder durch die Lüfte flattern" lässt, hoffe ich auf baldiges Wiedersehen mit dem Leben im Garten!

WEr im Glashaus sitzt...

Ich bin dann 'mal hier

9. April 2016

 

Es ist wieder einmal soweit: die Tränenden Herzen strecken ihre zarten Blätter aus der Erde, bevor der Frühling richtig Einzug gehalten hat. Nachdem gestern abend und in der Nacht die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gefallen sind - es hatte heute morgen Schnee! - bin ich spätabends nochmals raus, um die 3 Pflänzchen zu schützen (die 4. Pflanze scheint sich noch im Winterschlaf zu befinden), und zwar wieder mit den PET-"Glashäusern". Die sind ja sehr praktisch, solange die Pflanzen nicht zu rasch wachsen. Falls jemand von der PET-Industrie das liest: Könntet Ihr dort nicht auch grössere Flaschen herstellen, unter die ich dann diese frostgefährdeten Pflanezn stellen kann, wenn sie ihrem kleinen Häuschen entwachsen sind? Bis Ende Mai, wenn der Frost definitv vorbei sein sollte, ist es nämlich noch eine ganze Weile hin, und bis dahin schiessen die Tränenden Herzen geradezu in die Höhe und blühen gar schon.

Da lacht einem das Herz!

Frühlingsboten

9. April 2016

 

Ich habe alle Fotos zusammengetragen, die ich in den letzten 2, 3 Wochen in unserem Garten und auch ein paar von anderen Gärten, ich gebe es zu, ich kann einfach nicht so lange warten... ;-), gemacht habe. Ich staune jeden Frühling von neuem über die Farbenpracht, die sich da vor den Augen entfaltet. Da sehen die Bäume und Sträucher eine halbes Jahr aus wie tot und von den im Boden schlummernden Farben hat man keine Ahnung mehr - und auf einmal sind alle wieder da (wie die Vögel). Einfach schön!

signal-Wirkung

Gelb wie die Sonne

 

9. April 2016

 

Ist es nur meine eigene Wahrnehmung, oder sind die meisten Blüten im Frühling von einem leuchtenden Gelb? Wie auch immer, diese Blumenfarbe ist genau das, was das Herz begehrt nach einem grauen Winter (oder im grauen Frühling?).

wo bleibt der Frühling?

Schnee bis in die Niederungen

25. April 2016

 

Tja, was soll man dazu sagen? Der Frühling ist sehr zögerlich. Vor weniger als einer Woche war es fast sommerlich warm - und jetzt das! Die Temperaturen lagen heute früh weit unter dem Gefrierpunkt, so dass sogar die Tränenden Herzen unter der Pet-Haube gelitten haben. Die Bäume, z.B. die Buchen und Linden, haben im Flachland vergangene Woche endlich angefangen, die Blätter auszutreiben. Nun haben sie vermultich einen Dämpfer bekommen.

 

Aber genug des Jammerns. Ich erfreue mich stets an den Schlüsselblumen, auch Himmelsschüssel genannt. Und das Blau der Vergissmeinnsicht wandert wieder durch unseren Garten, sie blühen jedes Jahr woanders. Ich hoffe der Schnee hat sie nicht zu sehr niedergedrückt. Und hey, endlich ist (auch im Gartenjahr) Ostern! ;-)

 

Schlüsselblume, Himmelsschlüssel

 

Vergissmeinnicht

 

Endlich "Ostern"!

Juhui, es wird Frühling! :-)

Auffahrt UND Sonne - was will man mehr?

4. Mai 2016

 

Hier ein Gemälde - mit der Kamera aufgenommen! - von den Osterglocken, die durch den Schnee geknickt wurden und die ich dann gepflückt habe.

 

Der Kriechende Günsel hat übrigens gerade zu blühen angefangen, ein violetter Teppich breitet sich im Garten aus und lockt, da die Temperaturen nun steigen, sogleich Hummeln an. Ich liebe dieses Gebrumme, wenn sie, wie der Englische Name "bumblebee" es treffend beschreibt, "hin- und herbambeln" und von Büte zu Blüte fliegen. Und ein paar Leberblümchen haben endlich auch ihre Sterne entfaltet. Der Bergahorn, sowie viele andere Bäumarten hier oben auf 1200 m, haben allerdings noch keine Blätter, auch die Kirschen nicht, nicht 'mal geblüht haben sie bis jetzt. Aber warten wir es ab, es wird wohl diesen Frühling alles an einem einzigen Tag stattfinden... ;-)

Gerne hätte ich noch etwas ausgesät, das werde ich nun endlich nachholen, ich habe noch diverse Samen vom letzten Jahr übrig.

 

Leberblümchen (Anemone)

Endlich frei!

Origami

5. Mai 2016

 

Heute konnte ich endlich die Pet-Treibhäuschen über den Tränenden Herzen entfernt, die Pflänzchen haben zwar trotz akutem Platzmangel ein munteres Wachstum an den Tag gelegt, so dass ich versucht war, ihnen schon vor 2 Wochen Luft zu verschaffen, was ihnen allerdings wegen den Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und dem Schneefall das Leben gekostet hätte. Nun sind sie and der frischen Luft (es soll ja zumindet vorerst einiges über Null bleiben, und wegen den Eisheilgen, die in einer Woche ev. schon im Anmarsch sein könnten, sorge ich mich dann zu gegebenenr Zeit) und dürfen sich frei entfalten nach der Origami-Kunst, die sie an den Tag gelegt haben. Die zarten Blüten haben sich auch schon gebildet!

Sintflut

Der Auffahrts-Frühling war von kurzer Dauer

16. Mai 2016

 

Wer am diesjährigen Pfingstwochenende irgendwo unterstehen konnte, hatte Glück. Die Eisheiligen haben mächtig zugeschlagen, und zwar "right on time" ( 11. - 14. Mai: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und am 15. die Kalte Sophie)! Der Sintflutartige Regen hat vielerorts zu Überschwemmungen geführt, die Kälte, bei uns ca. 2 °C zusammen mit der Feuchtigkeit war alles andere als angenehm. Dieser Kriechende Günsel hat sich entschlossen, mit dem kleinen Farn zusammen unter kleinen Vorsprung der Steintreppe zu verkriechen.

Arc the Triomphe

Der Triumph

22. Mai 2016

 

Mein Apfelbäumchen blüht wieder! Und weshalb ist dies eine Schlagzeile wert? Weil ich es vor rund 30 Jahren selbst aus einem Apfelkern gezogen habe - einfach so, ich war noch sehr jung und wollte 'mal sehen, ob das geht.

 

Es ist erstaunlicherweise gegangen, obwohl ich damals nicht wusste, dass Apfelsamen erst keimen, nachdem sie eine Weile in der Kälte (Gefrierschrank) verbracht haben. Dieser Same hat dies nicht interessiert, er ist trotzdem gekeimt, und ich habe das Pfänzchen viele Jahre gehegt und gepflegt, und jeder sagte, ich müsste es veredlen, sonst gäbe das nie Äpfel.

 

Ich habe bei meinem Apfelbäumchen gesessen, wenn es Kinderkrankheiten (hier: Mehltau...) durchgemacht hat, ich habe es immer wieder umgetopft und stets einen neuen Platz für es suchen müssen, wenn ich einen Wohnung ohne Balkon hatte. Jetzt ist es seit Jahren in unserem Garten eingepflanzt und kann sich frei entfalten.

 

Äpfel getragen hat es schon vor rund 15 Jahren, und was für Äpfel! So viele, dass man das kleine Bäumchen kaum mehr sehen konnte, und riesig waren sie und schmeckten himmlisch! Und das ganz ohne Veredelung. Und warum geht das trotzdem?

 

Weil es eine Art Schritt zurück in die Wildphase eines Baumes ist, also gibt es trotzdem Äpfel. Aber die Sämchen darin scheinen nicht keimfähig zu sein, denn sie sind ganz flach. Nun blüht das Bäumchen oft sehr früh und hatte dann trotz guter Blüte keine Befruchtung, weil es meist noch zu kalt war für den Bienenflug. Und seit einigen Jahren hat ausser zwei, drei vereinzelten Blüten überhaupt nichts geblüht. Aber im Moment steht es da in seinem rosa-weissen Hochzeitskleid, und duftet wunderbar.

 

Und weil es eine ganz neue Sorte ist, kann ich ihm auch einen eigenen Namen geben: Diese Sorte Äpfel heissen "Arc de Triomphe". Denn ein Triumph ist es, dass es überhaupt gekeimt ist und den schlimmen Mehltau überlebt hat, je geblüht und dann Äpfel getragen hat.

Brrrrrr!

Hello again Winter...

23. Mai 2016

 

Dieses Filmchen ist für alle, die wie ich mit Plastiksäcken im Garten umhergerannt sind, um sie über die empfindlichen Pflänzchen zu stülpen, damit sie vor dem erneuten Wintereinbruch geschützt sind. Ich weiss nicht, ob die Mini-Kiwi-Pflanzen noch ein drittes Mal austreiben würden diesen Frühling (Frühling?).

Alles grünt so grün

June is the new April

1. Juni 2016

 

Dasselbe könnte man vom Mai sagen. Dieses wechselhafte Wetter zieht sich nun schon seit Monaten hin. Für die Natur ist es, nachdem die Fröste nun endlich aufgehört haben - oder haben sie? -, ja nicht 'mal so schlecht. Wie man auf dem Foto rechts sehen kann, schiesst nun alles "ins Kraut" :-)  . Wir können nun auch langsam sehen, was sich selbst versamt hat und was nicht und welche Pflanzen den Winter (oder war es eher die Trockenheit vom letzten Sommer?) nicht überlebt haben, wie beispielsweise der kleine Hartriegel, den wir gesetzt haben. Die Ramblerrose Paul's Himalayan Musk, die wir am Rosenbogen in der Mitte auf der linken Seite hochziehen, hat Dutzende von Blütenknospen! Letztes Jahr ist sie stark gewachsen, hatte jedoch - im Gegensatz zu all den anderen Rosen - keinerlei Blüten gebildet.

Die Weidenbäume gedeihen übrigens wunderbar!

 

Wir hatten kürzlich des nachts um eins ziemlich starken Hagelschlag. Es trommelte so laut aufs Dach, dass ich davon erwachte. Die 3-4 cm grossen Hagelkörner haben die obersten Blätter meiner Zitrusbäume - gesät im letzten Jahr - durchschlagen. Obwohl die Töpfe unter dem Dach standen. Ob diesmal wieder so viele Erdbeerkulturen in Mitleidenschaft gezogen wurden? Der Hagelkorridor verlief entlang den Seen des Berner Oberlands und dann weiter entlang der Alpen gegen Osten. Überschwemmungen gab es ebenfalls. Und im Jura 30 cm (!) Hagel!

 

Hier kommt eine Fotogalerie. Bitte auf die einzelnen Fotos klicken!

Alles über Herzen:                                               von herzerfreund bis Herzensbrecher -                    und von Rosa im besonderen

Erfolgreiche "Auswilderung"!

4. Juni 2016

 

Dieses rote Tränende Herz hat sich selbst versamt, in der Nähe habe ich eines in einem Topf. Interessant ist der Standort, den sich das verwilderte Herzchen ausgesucht hat: schön im Schatten unter überhängenden, dichten Tannenästen, die genügend Schutz vor Schnee, Hagel und Frost bieten. So muss ich es nie schützen, wenn ein Spätfrost droht. Ich habe es letztes Jahr entdeckt, mittlerweile ist es enorm gewachsen und blüht, das einem das Herz aufgeht ;-)


Ich wünschte, ich könnte von Sonnenschein schreiben, darüber, wie warm es ist und wie wunderbar, sich im Garten aufzuhalten. Stattdessen Nebel, Regen und andernorts Überflutungen, dass es einem das Herz bricht.

Aber etwas lassen wir uns dennoch nicht nehmen:

Wir blicken durch die rosarote Brille (der Rhodendron fängt an zu blühen)...

... und eine rosa Akelei trotzt dem Hudelwetter (die noch nicht ganz geöffneten Blüten erinnern mich immer an ein Herz, so wie es in den medizinischen Lehrbüchern abgebildet ist!).

Frohe Pfingsten! ;-)

Lieber spät als nie

17. Juni 2016

 

Die Pfingstrosen blühen! Das satte Rot ist ein Blickfang im Garten. Obwohl die Bienen wohl kaum ausschwärmen bei diesen kalten Temperaturen und dem Dauerregen. Vielleicht hört es irgendwann wieder einmal auf? Oder jedenfalls hört der Regen spätestens im nächsten Winter auf - dann geht er in Schneefall über...

Die Hausbienen fliegen erst bei 12 °C, die Wildbienen bei 8 °C. Die Hummeln haben ein dickes "Fell", ihren tief brummenden "Motor" hört man oft bei noch tieferen Temperaturen.

Iris - die Regenbogen-göttin

Schwertlilien in allen erdenklichen Farben

17. Juni 2016

 

Die Blühsaison der Iris ist eröffnet! Wer übrigens Zeit und Lust hat, der kann sich im Bellevoir-Park in Zürich-Wollishofen an der blühenden Pracht der Schwertlilien erfreuen. Dort macht sich der Name der Regenbogen-Göttin-Lilie alle Ehre und erstrahlt in Dutzenden von Farben. Der Besuch ist daher allemal wert. Die Iris dort werden auch gut gepflegt und die jeweils verblühten oder vom Regen zerschlagenen Blütenblätter entfernt, so dass die vielen Beete stets eine Augenweide sind.

Stern von Bethlehem

Und hier noch ein Augenschein von der Wiese, welche gleich an unseren Garten anschliesst: Zarte, wilde Lilien (es könnten Milchsterne sein - Ornithogalum) geben sich im Moment ein Stelldichein neben einigen Wiesen-Margeriten/ Magerwiesen-Margeriten (Leucanthemum vulgare). Ich hoffe, diese hübschen, kleinen Lilien finden den Weg in unseren Garten! Der Milchstern wird übrigens auch Stern von Bethlehem genannt. Er gehört zur Familie der Spargelgewächse (die systematische Einordnung hat häufig gewechselt) und ist in Europa, Asien und Afrika beheimatet. Besonders die Zwiebeln sind wegen der darin enthaltenen Cardenolide giftig.

Sommergarten

Vorher - nachher

11. Juli 2016

 

Zwei Wochen weg - und der Garten verwandelte sich in einen Dschungel - mit übermannshohen Gräsern! Asserdem hat in den beiden letzten Juniwochen, die bekanntlich nass, aber doch etwas wärmer waren, vieles zu blühen angefangen. Wie die Paul's Himalayan Musks Rose am Rosenbogen in der Mitte. Die Rose blüht zum ersten Mal (zartrosa), und das mit einer Wucht. :-). Ich werde noch weitere Bilder von ihr hochladen. Ebenfalls sind andere Blumen, die ich letztes Jahr aus Samen gezogen habe - wie etwa der Wollziest und der Muskatellersalbei - enorm gewachsen und blühen, dass es eine Augenweide (und eine Bienenweide!) ist. Asserdem hat sich einiges selbst versamt (wie die Königskerze, der Klatschmöhn und der Kalifornische Mohn. Und es ist immer wieder schön zu sehen, dass neue hübsche Wildkräuter in unseren Garten einwandern, wie auch die Karthäusernelke.

 

Mein Rosenkavalier hat sorgfältig von Hand die hohen Gräser geschnitten, und zum Vorschein kam ein richtiger Sommergarten.

Der Wunderstrauch

Sträucher der Mythen und des Aberglaubens

19. Juli 2016

 

Anfang Juli stand er in voller Blüte: Der Holunder in unserem Garten. Es ist ein Schwarzer Holunder (Sambucus nigra). Daneben existieren mehr als zehn Holunderarten, gut bekannt ist neben dem Schwarzen Holunder sicherlich noch der Rote Holunder (Sambucus racemosa) und der Zwergholunder (Sambucus ebulus). Die verschiedenen Holunder-Arten sind auf der ganzen Welt zu Hause.

 

Holunder wurde bereits in der Prähistorischen Zeit gebraucht, für Nahrung und als Färbemittel, aber auch das Holz fand Verwendung im Alltag. In der Mythologie der Germanen war der Holunder Sitz der Göttin Freya (Beschützerin von Haus und Hof), ausserdem wurde unter dem Holunder die Göttin Holle für die Fruchtbarkeit der Felder angerufen. Auch die Römer und Griechen glaubten daran, dass in Holunderbüschen die guten Geister wohnen, weshalb man einen solchen neben das Haus gepflanzt hat.

 

Es gab jedoch auch negativ besetzte Vorstellungen, die mit Hexen und Tod zu tun hatten.

 

Aber eines ist sicher: der Holunder ist ein Wunderding! Es ist recht einfach, einen neuen aus einem grossen Busch zu ziehen: man schneidet einen Ast ab und steckt ihn in die Erde. Ohne Zutun wird dieser mit grosser Wahrscheinlichkeit  im nächsten Frühjahr Blätter treiben. Und der Holunder wächst überall, im Schatten wie in der Gluthitze, in Wald und Feld und auch bis in hohe Lagen. Weder Nässe noch Trockenheit, noch Kälte oder Hitze können ihm etwas anhaben. Stoisch gelassen passte er sich den Begebenheiten an und wächst. Und wie er wächst! Rasch und in alle Richtungen. Und kaum hat er sich an einem neuen Wohnort angepasst, blüht er mit zahlreichen Blütenständen, die so wundervoll duften.

 

Die Blüten können gepflückt und einen Tag ins Wasser gelegt werden (vorher aber nicht waschen, sondern nur ausschütteln, sonst wird der Duft/Geschmack weggespült!), und dann kann das abgesiebte Wasser mit Zucker, Zitronensaft und Zitronensäure zu Sirup aufgekocht werden. Auch Gelee lässt sich damit machen.

 

Die Beeren sollten nicht roh verzehrt werden, sie sind giftig. Sie enthalten Sambunigrin, das durch Hitze zerfällt. Gekocht ergeben die Beeren eine wunderbare Gonfitüre oder einen Gelee. Ich mische die gekochten Beeren zu diesem Zweck mit selbstgemachtem Apfelmus. Und die Beeren des Roten Holunders können zu Gelee verarbeitet werden, es hat eine schöne Farbe und schmeckt leicht säuerlich.

Das fehlte gerade noch!

Nach getaner Arbeit...

14. August 2016

 

...kann man sich nun hinsetzen, um sich auzuruhen und den Garten ausgiebig zu bewundern! ;-)

Wir wollten längst eine Sitzbank, aber wir sind erst jetzt fündig geworden. eine geschwungene, antike mit Rücklehne, sollte es eigentlich sein, leider sind diese rar und und häufig unerschwinglich. Aber wir halten die Augen offen. Sitzbänke kann man nie genügend haben, vor allem nicht im eigenen Garten. Ein schattiges Plätzchen dafür sucht man in unserem Garten allerdings vergebens.

Weiss und Edel

Die Schweizer Nationalblume

5. September 2016

 

So, jetzt nehme ich mir endlich einmal Zeit, um über das Edelweiss zu schreiben, schliesslich wohnen wir ja in den Bergen.

 

Korrekt heisst es Alpen-Edelweiss (Leontopodium nivale) und gehört zu den Korbblütlern. Die Blüte ist eigentlich eine Scheinblüte, die aus weissfilzigen Hochblättern besteht, die tatsächlichen Blüten stehen zu hunderten in der Mitte des Sterns zusammen. Die weisse Farbe kommt durch tausende winziger Luftbläschen zustande, die in den weissgefilzten Blättern sitzen und das Sonnenlicht reflektieren. Sie dienen als Verdunstungs- und Wärmeschutz für die Pflanze.

Das Edelweiss wächst auf Höhenlagen zwischen 1800m und 3000m und liebt kalthaltigen Boden. Es steht heute unter strengem Naturschutz, in Österreich schon seit 1886! Es war schon seit jeher ein begehrtes Souvenir, das man von den Bergen mitbrachte, weshalb es teilweise gar bewacht werden musste, um den Fortbestand zu sichern.

 

Heute wird das Edelweiss auch für die Kosmetkindustrie (UV-Schutz und Anti-Aging wegen den enthaltenen Antioxidantien) und für ein isotonisches, entzündungshemmendes Getränk, aber auch als Zugabe für Tees, Bier und Likör gezüchtet. Früher wurde es als "Bauchwehblümchen" genutzt.

 

Bei zu fettem Boden und schattigen Standplätzen besteht die Gefahr des vergrünens. Bei uns hat das Edelweiss seine Scheinblüten verkleinert, sie sind winzig im Vergleich zu vor zwei Jahren, als wir den Topf kauften - der Grund dafür ist uns unbekannt. Die Pflanze muss auch unbedingt vor Schneckenfrass geschützt werden.

Die Herbstzeit ist los!

...und auf den Fluren lass die Winde los

(aus "Herbsttag" von Rainer Maria Rilke)

14. Oktober 2016

 

Herbstzeitlosen habe ich noch keine gesehen, aber die Winde scheinen tatsächlich losgelassen worden zu sein, seit der Herbst offiziell begonnen hat, 'mal weht eine kalte, bissige Bise, 'mal, wie heute, ist es der Föhn, der die Blätter durcheinanderwirbelt.

Unter den rot leuchtenden Hagebutten der Wildrose sind die ersten Pilze sind aus dem Boden geschossen im Garten...

....der Holunder konnte geerntet werden (in unserer Höhenlage sind die Beeren etwa einen Monat später reif als im Flachland) und wurde sogleich zu Gonfitüre verarbeitet...

...Haselnüsse von unseren wild und üppig gewachsenen Haselsträuchern wurden gesammelt...

...und die Äpfel von unserem kleinen, selbst aus einem Samen gezogenen, Apfelbaum, heute ein etwas über 30 Jahre altes Bäumchen, sind nahezu pflückreif.

Und dann haben wir noch ungefähr eine halbe Million Frühlingsblumen-Zwiebeln in den Boden getan, weil wir durch die Wühlmäuse im letzten Winter hohe Verluste hatten. Diesmal haben wir vorgesorgt zum Schutze der Blumenzwiebeln: ertens wurden in der Mitte der Blumenzwiebeln jeweils eine Kaiserkrone (Fritillaria imperialis, ein Liliengewächs, dessen starker Knollengeruch die Mäuse dazu bewegt, einen grossen Bogen um sie zu machen) und zweitens Unmengen Knoblauch (ebenfalls ein Geruch, den die Mäuse nicht mögen) miteingepflanzt. Nun hoffen wir auf einen farbenfrohen Frühling!

Was für ein Fund!

Im Korallenreef des Gartens

19. Oktober 2016

 

Als wir letztens Osterglockenzwiebeln gepflanzt haben, sind uns gäggeligäli/gibeligäubi (=knallgelb, sonnengelb, die gleiche Farbe wie die Osterglocken haben) längliche, aus dem Boden kommende dickliche Fäden aufgefallen. Es sah aus, als ob es sich um Plastik handelte. Doch weit gefehlt: Als ich mir im Internet Rat holte, stellte sich heraus, dass es sich um einen Pilz handelt, genauer gesagt, um einen der Familie der Karallenpilze, die oft nur ein paar Zenitmeter gross sind. Nie zuvor gehört. Clavulinopsis helvola. Zu Deutsch: Goldgelbes Wiesenkeulchen, auch Gelbes Mooskeulchen, weil es, wie bei uns, in der Umgebung von Moos (saures Moos!) wächst. Zu finden auf Magerwiesen Ende des Sommers und im Herbst. In der Schweiz und sowie in Deutschland potentiell gefährdet (Rote Liste).